Hilfe, ich habe einen Fetisch!

“Hallo liebe Admins, ich heiße XXXXXX und finde euren Blog toll! Könnt Ihr mir eine dominante Lady zeigen, die einen Sklaven für ihre Füße aufnimmt? Ich bin XXX Jahre alt, XXX Meter groß und sehr gepflegt. Ich bin devot und mache alles außer Tabu XTabu Y und Dingen die mit Tabu Z zu tun haben. Leider habe ich keine Erfahrung als Sklave, aber ich bin ja noch eher jung. Ihr postet so gute Sachen und manchmal auch Interviews mit Dominas, könnt ihr mir noch mehr Links zu denen schicken? Ich möchte das machen, so lange ich noch jünger bin, dann weiß ich, wie das ist und habe das dann weg.”

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Nachrichten mit solchen Inhalten erreichen uns immer mal wieder. Nicht häufig, zugegebenermaßen, aber es kommt vor. Wir bemühen uns, den jungen Männern zu erklären, dass ihr Fetisch nichts ist, das sie “abhaken” und “mal gemacht” haben müssen. Es ist ihre Sexualität.

Du wirst den hübschen Mädels mit 18, 25, 40 und garantiert mit 85 noch die Füße küssen wollen, lieber Freund. Das ist keine Schande, das ist deine Form von Liebe. Klar, es ist nicht einfach, sich in einer Busen und Hintern verehrenden Welt zu behaupten, die sich auch noch regelmäßig Seitenhiebe gegen Fetisch erlaubt: “Bääää! Schreiben die nicht immer Mädels an und wollen Socken kaufen?!”. Eventuell empfindest du eine Diskrepanz zwischen dem Anspruch, den du an deine eigene junge Sexualität hast und der Realität. Jeder Mann hat das Bedürfnis, stark zu sein. Diese Fetischleute sind jedoch “schwach” – nicht wahr? Die lassen sich von Frauen auspeitschen, das sind die dicken Ekelpakete, die mit Gummimasken in Form von Tierköpfen in sterilen Studios herumkriechen und auf Befehl bellen.

Fußfetisch ist nicht “heilbar”. Es ist nämlich nichts kaputt an dir.

So willst du doch nicht sein, oder? Vielleicht bist du der beliebteste Junge der Klasse und die Mädels stehen Schlange bei dir? Lustig, du interessierst dich aber für die eine, die sich wegdreht, wenn du den Raum betrittst. Die beliebten Mädels reizen dich nicht. Die würden ja alles tun, was du sagst. Oder du bist der Außenseiter, dessen Herz höher schlägt, wenn eines der hübschen Mädels dir ein wenig Aufmerksamkeit schenkt. Ein Traum, wenn du bei ihr eingeladen wärst und sie dich ihre Füße massieren ließe, oder?

Wie wird man einen Fetisch los?

Gar nicht. Du wirst deine Sexualität nicht mehr ablegen können. Du wirst sie manchmal verheimlichen. Du wirst auch bei großem Vertrauen hinterm Berg halten. Du wirst unfassbar frei sein, wenn du lernst mit ihr zu leben. Es ist bei weitem nicht so folgenschwer wie das berühmte “coming-out” bei Homosexuellen, doch auch du solltest eine Akzeptanz gegenüber deiner Form von Liebe entwickeln und ihr auch im Zweifel positiv gegenüberstehen. Fetisch ist keine Phase, sondern deine Lebensrealität.

Dein Problem heißt nicht Fetisch, sondern Scham. Das sabbernd knutschende Pärchen ganz hinten im Bus hat nicht genug Scham, obwohl es sich augenscheinlich um “Normalos” handelt, die keinem Fetisch frönen. Du traust dich nicht einmal, deiner Freundin beim zweiten Date zu gestehen, dass dir Füße total gefallen? Streck’ den Rücken durch, Soldat. Du bist nicht “abnormal”, die anderen sind einfach verstockt und/oder schlecht informiert.

Neigung oder Fetisch?

Die Seltenheit macht den Fetisch. Bei einem Mann, der große Brüste attraktiv findet, spricht niemand von einem Fetisch. Die überwältigende Mehrheit der Männer mag Brüste, eine kleinere, aber trotzdem beachtliche Anzahl mag Füße. Wahrscheinlich ergäbe es Sinn, zwischen einer kleinen Neigung und einem ausgewachsenen Fetisch zu unterscheiden, doch diese Frage kannst uns nur du beantworten. Findest du Füße schlicht und einfach schön und gibst deiner Partnerin gerne Massagen, oder gehören sie für dich ganz zwingend zur Sexualität dazu und du kannst nicht ohne? Das ganze Spektrum zwischen diesen beiden Polen ist denkbar. Das ganze Spektrum zwischen diesen beiden Polen ist wunderbar.

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