Ich liege gefesselt auf einem Bett. Nackt.
Drei Damen in eleganten Kleidern betreten das Schlafzimmer. Sie werfen mir feurige, beinahe listige Blicke zu, kichern und tuscheln. Dann stoßen sie mit leise singenden Sektgläsern an, ich höre eine von ihnen “…auf Isabelle, unsere Gastgeberin!” prosten, bevor sich drei schöne Häupter in den Nacken werfen und die Sektgläser leeren. Ich schlucke schwer. Was haben sie vor? Die Damen beginnen ein Gespräch über die anderen Gäste der Party, die wohl ein Stockwerk unter uns stattfindet. Sie sind nicht zu gehässig, doch wissen sehr genau, was sie von welcher Person halten.
“…und dieser senffarbene Schlips erst! Irre, oder? Dass sie ihn damit überhaupt aus dem Haus gehen lässt.” Sagt eine von ihnen und löst den seidenen Träger ihres bodenlangen Kleids mit einer einzigen Handbewegung. Die Zweite pflichtet ihr bei, “naja, sie wird selbst nicht mehr besonders viel von ihm halten…” Alle drei brechen in Gelächter aus, während sie sich langsam entkleiden. Unter den atemberaubenden Kleidern kommt nicht weniger begeisternde Lingerie zum Vorschein. Eine der Damen streift ihr langes, rotes Kleid mit so aufreizender Langsamkeit ab, dass es sogar den beiden anderen auffällt und sie lachen erneut. “…Wurde anscheinend Zeit, dass wir hier hoch kommen Marie”, schließt eine aus der reizenden Geste und nähert sich langsam dem Bett – mich keines Blickes würdigend, “du bist schon den ganzen Abend ein bisschen aufgedreht, nicht wahr?”

Die Dame namens Marie, eben noch im roten Kleid, nun in Strapsen, Höschen und Heels, kichert leise und bewegt sich ebenfalls auf das Bett zu, ihre Unterhaltung über meinen Kopf hinweg weiter führend. “Ganz ehrlich, Jana: Ich bin schon den ganzen Abend so gespannt hierauf.” Ihre Hand fährt meinen Oberschenkel entlang und ihre Blicke fahren meinen Körper ab. Nun freue ich mich, dass meine Besitzerin mich so oft ins Fitness Studio schickt. Den Damen scheint der Anblick zu gefallen. Marie streicht nun über meine Brust, Jana und die noch Unbekannte kichern, “dann darfst du auch zuerst, Süße. Du hast ihn dir verdient…”
Gefällt dir das? Der schwärmerische Ton und die leise Dekadenz? Die Selbstverständlichkeit? Dann gefällt dir Lala Idrisse: Die Versteigerung!