Was bedeutet Fetish-Fuel?

Fetish-Fuel? Also Treibstoff für den Fetisch? Noch nie gehört? In diesem Artikel erklärt unsere Expertin und Fußfetisch-Autorin Lala Idrisse, was es mit diesem hochinteressanten medialen Phänomen auf sich hat.


Fetish-Fuel (oder Fetisch-Fuel, ich werde beides verwenden) ist ein spannendes Thema, weil es in den allermeisten Situationen zufällig auftritt oder mit voller Absicht nur „zufällig“ wirken soll. Gut gemacht und clever eingesetzt wird es nur von den betroffenen Fetischisten bemerkt, deren Fetisch „betankt“ wird. In diesem Beitrag will ich versuchen, das Thema ein wenig zu beleuchten.

Fetish-Fuel: Eine Definition

Beginnen wir mit dem Versuch einer Einordnung: Fetish-Fuel ist jede in einem Medium gezeigte Szene oder Darstellung, die einen freiwilligen oder unfreiwilligen Bezug auf einen sexuellen Fetisch zulässt. Welche Inhalte und Andeutungen bereits als fetischistisch oder erotisch anzusehen sind, entscheidet allerdings der Zuschauer selbst. Ganz sicher lässt sich jedoch festhalten: Inhalte, die zum Bereich der Erotik oder Pornographie zählen, sind kein Fetish-Fuel, da diese von vornherein mit der Absicht, sexuell zu erregen, erstellt wurden.

Was meinen Sie mit „meine Fußsohlen sind trocken, obwohl ich bade?“ Das ist bei mir immer so, machen Sie ruhig eine laaaaange Kamerafahrt daran entlang, meine Herren!

Fetish-Treibstoff per Definition liegt also vor, wenn eine sexuelle Neigung in einem nicht bewusst erotischen oder pornographischen Medium in Erscheinung tritt und das Potenzial hat, den Zuschauer sexuell zu erregen. Hier stellt sich die Frage, wo Fetish-Fuel beginnt, wenn wir schon feststellen, dass er bei echter Erotik wieder endet. Eine Faustregel: Wird die Aufmerksamkeit nur für begrenzte Zeit und zufällig oder „wie zufällig“ auf den Fetisch gelenkt, liegt Fetish-Fuel vor.

Echter Fetish-Fuel:

  • Überrascht den Zuschauer, da er nicht erwartet hatte, vom vorliegenden Inhalt sexuell erregt zu werden
  • Findet nicht in Erotik oder Pornographie statt
  • Ist aus einer gewissen Naivität der gezeigten Personen heraus geboren
  • Hat immer mit einer zeitlich begrenzten Verschiebung der Aufmerksamkeit hin zum Fetisch zu tun
  • Kann bewusst eingesetzt werden
  • Soll manchmal zufällig wirken und lässt „wissende“ Zuschauer genervt mit den Augen rollen

Um das weite Feld, das ich hiermit eröffnet habe, gezielt wieder einzugrenzen lohnt es sich anzusehen, was nicht unter den Begriff fällt. In folgenden Fällen liegt kein Fetish-Fuel vor:

  • Eine Klatschzeitschrift zeigt ein Ganzkörperbild von Scarlett Johansson auf dem roten Teppich. Sie lächelt in die Kamera und trägt an diesem Gala-Abend natürlich ein Kleid und schicke High Heels. Der Text zum Bild geht auf ihr Kleid, Make-Up und in zwei Sätzen auf den Schuhdesigner ein
  • Ein Online-Shop zeigt Damenschuhe samt darin steckenden Füßen. Der Bildausschnitt ist auf den Schuh und ein paar Zentimeter der Unterschenkel beschränkt. Das Model bleibt namentlich unerwähnt, es geht nur um Farben, Stoffe und Größen
  • Das neueste Video einer Pornodarstellerin enthält eine Fußfetisch-Szene

Beispiele für Fetish-Fuel:

  • Du schaust eine Show im Privatfernsehen und die hübsche C-Prominente sitzt zufällig so auf der “Starcouch”, dass der Zuschauer einen Blick auf ihre heißen Stilettos erhascht
  • Eine Sängerin steigt in ihrem Musikvideo langsam und lasziv aus dem Swimmingpool und die Kamera filmt ihren Fuß, der tapsend auf dem Beckenrand aufsetzt für länger als nötig
  • Eine attraktive Moderatorin interviewt Leute am Strand und die Kamera folgt ihren Füßen für einen “coolen Shot” im Sand
  • Eine peinliche TV-Show zwingt prominente Frauen zu „Challenges“, bei denen sie barfuß durch irgendetwas hindurch gehen müssen, gekitzelt werden oder einfach die Schuhe ausziehen müssen, um einer Aktivität nachzugehen
Diese Füße gehören Silbermond-Sängerin Stefanie Kloß. Was ist hier zu sehen? Ihre nackten Füße, die ein männlicher Promi als Teil einer Spiele-Show kitzeln musste. Wir beglückwünschen die Regie zu diesem Einfall.

Natürlich beschränkt sich das Thema nicht auf Füße. Ein wie zufällig ausgewähltes Lederkleid kann auch Fuel sein. Eine strenge Frisur, eine Reitpeitsche in der Hand der hübschen Reporterin, die vom Bauernhof berichtet, und und und: … you get the idea.

Macht auch vor Zeichentrickfilmen nicht halt: Fetisch-Fuel. „Der böse Zauber ist gebrochen, ich kann die Zehen wieder bewegen! Ich probiere es besser sekundenlang mit ungebührlich laszivem Blick aus, bevor wir zur Handlung zurückkehren!“

Eine der ältesten Regeln des Internets besagt: „Wenn es existiert, ist es jemandes Fetisch.“ Aus diesem Grund lässt sich kein Thema hier ausschließen. Wenn Ihr ganz spezifischer Fetisch aus Frauen mit Moderationskarten in der Hand besteht, dann ist wohl so gut wie jede weiblich moderierte Sendung Fuel für Ihren Fetisch.

Außerdem könnte argumentiert werden, dass in vielen Situationen die volle Absicht der Produzenten oder der Regie hinter der gezielten Zurschaustellung von Füßen, Stiefeln, Latex oder jedem anderen Fetisch steckt. „Na so ein Zufall, liebe attraktive Promidame X, du trägst ja ausgerechnet in meiner Sendung so tolle High-Heels! Zeig‘ doch mal…“ – und schon schwenkt die Kamera abwärts. Ich zähle das durchaus hierzu, wenn der Rest der Sendung keinen erotischen Bezug hat und das Thema binnen weniger Augenblicke wieder gewechselt wird. Abschließend lässt sich vielleicht eine Art „Goldstandard“ festlegen:

Fetish-Fuel ist dann gut gemacht, wenn ein „Normalo“ sich für höchstens zwei Sekunden wundert und den als skurril empfundenen Zoom auf die Füße der Promidame schnell wieder vergisst.

Lala Idrisse

Vielen Dank fürs Lesen! Ich habe mich sehr gefreut, dieses interessante Thema auf dem Blog meiner deutschen Admins ein wenig näher beleuchten zu dürfen. Für meinen Mann und mich sind die zahlreichen kleinen medialen Momente, die ich unter dem Begriff „Fetisch-Fuel“ auf dieser Seite zusammenfasse, zu einem regelrechten Running-Gag geworden. Achten Sie einfach mal selbst darauf!

Lala Idrisse.

Originaltext aus dem Französischen übersetzt von der Redaktion. Bildbeispiele deutscher Prominenter durch uns ausgewählt – dieser redaktionelle Inhalt ist nicht werblich und verfolgt eine reine Informationsfunktion.

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